Walnüsse

Franquette-Walnüsse

Franquette-Walnüsse auf dem Markt in Sarlat

Akkurate lange Reihen kleiner Bäume mit runden Kronen und zart-grünen Blättern - solche Walnuss-Plantagen findet man überall im Périgord und an der Dordogne. Schon seit 17.000 Jahren ist die Walnuss hier anzutreffen und bereits die Cro-Magnon-Menschen bauten sie an. Im Mittelalter beglichen die Bauern ihre Schulden mit ganzen Nüssen und später wurde der Pachtzins des Zisterzienserklosters Dalon mit Walnussöl gezahlt. Ab dem 17. Jahrhundert herrschte ein florierender Nusshandel mit Holland, Großbritannien und Deutschland. Heute werden  von rund 1.000 Produzenten um die 6.500 Tonnen Walnüsse unter der kontrollierten Herkunftsbezeichnung AOP Noix du Périgord produziert.

Hat man sich entschieden, Walnüsse anzubauen, benötigt man neben einem ton- und kalkhaltigen Boden zunächst Geduld. Erst nach zehn Jahren fängt der Baum an, Früchte zu tragen. Nach ungefähr 12 - 15 Jahren erreicht man den vollen Ernteertrag. Auf einem Hektar lassen sich dann etwa drei Tonnen Walnüsse ernten. Die Walnussbäume sind sehr langlebig, sozusagen eine Anschaffung für Generationen. Tatsächlich finden sich sogar hundertjährige Bäume.

Frisch, getrocknet oder Walnusskern

Überall auf den Märkten der Region finden Sie die vier heimischen Sorten Corne, Marbot, Grandjean und Franquette. Je nach Reifegrad werden sie als noix frais (frisch) oder sèche (trocken) angeboten oder Sie bekommen direkt die cernaux (Kerne) zu kaufen. Frische Nüsse werden ab Mitte September geerntet und von Hand aufgebrochen. In den Verkauf kommen dann die noch grünen Kerne. Die auch bei uns bekannten trockenen Nüsse werden ab Anfang Oktober geerntet. Sie werden gewaschen und dann in warmer Luft getrocknet. Der Großteil dieser Nüsse wird als Ganzes verkauft. Die Kerne werden in Handarbeit herausgelöst.

 

Route de la noix - Die Walnuss-Route

Und weil die Walnuss im Périgord so allgegenwärtig ist, gibt es natürlich auch eine ausgeschilderte Route de Noix, die sich durch nahezu die gesamte Region zieht. In deren Verlauf finden Sie Restaurants, Museen und Nussmühlen, Märkte und Ausstellungen, die sich ganz der Walnuss verschrieben haben. Auf der Webseite des Verbandes "Noix du Périgord" sind alle Attraktionen auf der Route in einer übersichtlichen interaktiven Karte zusammengefasst: Route de la noix

 

2 Gedanken zu „Walnüsse“

  1. Gaudenz Zimmermann, Nusstortenexperte

    Zum Backen der „Original“ Engadiner Nusstorte benötigt man die Walnusskerne „Noix du Perigord“.
    Kann ich ca. 800g bei Ihnen kaufen?

    1. Ich verkaufe diese Nüsse leider nicht. Aber die Nusstorte gelingt sicherlich auch mit Grenobler Walnüssen, die es zumindest bei uns in D ab und an in den Geschäften zu kaufen gibt. Wünsche gutes Gelingen!

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