Limeuil – wo sich die Flüsse treffen

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Das an einem Felsvorsprung gelegene mittelalterliche Dorf ist vor allem durch seine hübsche Lage am Zusammenfluss von Dordogne und Vézère bekannt. Sehr malerisch überspannen hier zwei rechtwinklig zueinander stehende Bücken aus gelbem Sandstein die beiden Flüsse. Bänke und Picknick-Tische laden zum Ver­weilen und das seichte Ufer zum Baden ein.  Natürlich dürfen auch einige Restaurants und Cafés mit angenehmen Sonnenterrassen nicht fehlen, um einen entspannten Urlaubstag perfekt zu machen.

Limeuil

In den Straßen von Limeuil - Blick auf die Dordogne

Unruhige Geschichte

Die günstige Lage auf einem Hügel und die fischreichen Flüsse zogen früh Siedler an. So hinterließen die Magdaleniens bereits um 10.000 vor Christus Tierzeichnungen. Später befestigten Gallier den Ort, bis Julius Cäsar hier eine Stadt errichtete. Überreste der römischen Villen sind heute noch im ganzen Tal zu finden. Bis zum 11. Jahrhundert zogen dann Wikinger plündernd die Dordogne hoch und man baute die alte Festung wieder auf. Die Be­deutung dieser Burg wuchs, so dass Limeuil in die Auseinanderset­zungen zwischen England und Frankreich im Hundertjährigen Krieg hineingezogen wurde. Die Bewohner schlugen sich mal auf die eine, mal auf die andere Seite und ermordeten zwischendurch sogar ihren Landesherrn Jean de Beaufort, dessen Gewalttätigkeiten sie nicht mehr ertrugen. 1453 siegte Frankreich endgültig über England und Limeuil konnte sich dem wirtschaftlichen Aufschwung widmen.

Diese Erho­lungsphase währte allerdings nicht lange, denn schon folgten die Religionskriege und Limeuil bekämpfte die Hugenotten. Es wundert nicht, dass Limeuil nach den ganzen Kriegswirren 1594 auch noch den Aufstand der Croquants sowie 1636 einen weiteren Bauernaufstand verkraften musste. Erst im 19. Jahrhundert beruhigte sich die Lage und Limeuil wurde zu einer blühenden Handelsstadt. Wirtschaftliche Hauptschlagader war die Dordogne. Über den Fluss verschiffte man Walnuss­holz aus der Auvergne nach Bergerac und Bordeaux, was dort für die Produktion von Weinfässern gebraucht wurde.

Den Hügel hinauf zum Panorama-Garten

Heute breitet sich Limeuil als eines der schönsten Dörfer Frank­reichs vom feinsandigen Flussufer den Hügel hinauf bis zu den Überresten des Schlosses und der Stadtmauern aus. Drei befestigte Stadttore sind erhalten geblieben, durch das eine beginnt man neben dem Rathaus den Aufstieg durch den Ort. Hier befindet sich übrigens auch eine kleine Grünanlage mit schöner Aussicht aufs Wasser. Über die steil ansteigende Rue du Port geht es vorbei an Häusern mit mar­kanten Dächern und Wappenschmuck. Einige Kunsthandwerker-Ateliers findet man hier, z. B. einen Glasbläser und einen Silberschmied. Es gibt in Limeuil auch eine Töpferei und sogar eine Brauerei. Oben angekommen kann man im Schatten alter Bäume das Panorama genießen: weit unten ist die Doppelbrücke über Vézère und Dordogne zu erkennen und die romanische Kapelle St. Martin aus dem 12. Jahrhundert.

Hier oben befindet sich auch der Eingang zum Jardin panomarique, eine großzügige und liebevoll gestaltete Gartenanlange englischen Stils rund um das ehemalige Schloss. Es gibt verschiedene Themengärten, z. B. den Garten der Farben, einen Wassergarten, ein Labyrinth, ein Arboretum und vieles mehr. Über einen Rundweg kommt man an allen Sehenswürdigkeiten der großen Anlage vorbei. Im Juli und August wird in Pavillons traditionelle Handwerkskunst gezeigt und zum Mitmachen angeboten, z. B. beim Korbflechter, Weber, Filzer und Fassreifen-Macher. Natürlich darf auch in diesem Garten das Panorama auf den Zusammenfluss nicht fehlen, es ist vielleicht das schönste von ganz Limeuil.

Impressionen aus Limeuil

Entspannen auf dem Wasser

Es gibt in Limeuil zwei Stationen an denen Sie Mountainbikes leihen oder Paddeltouren auf der Vézère und Dordogne unterneh­men können. Der Clou bei den Kanu- oder Kajak-Touren ist, dass Sie per Klein­bus zu ihrem Abfahrtsort gefahren werden. So können Sie als Schnuppertour beispielsweise von Le Buisson in ungefähr einer Stunde zurück nach Limeuil paddeln oder auch von Beynac aus einen ganzen Tag auf der Dordogne verbringen. Da diese Touren dann flussabwärts führen, können Sie sich sogar gemächlich treiben lassen. Das ist nicht nur entspannend und erfrischend, sondern bietet auch eine ganz andere Perspektive, aus der sich die Region entdecken lässt.

Praktische Infos über Limeuil

Tourismusbüro
Das Office de tourisme befindet sich neben dem Rathaus, Jardin de la mairie.
Die Webseite enthält einige Informationen und Broschüren zum Herunterladen (französisch, englisch, niederländisch) http://www.limeuil-en-perigord.com
Les Jardins panomariques
Geöffnet von Ostern bis Allerheiligen täglich außer samstags von 10:00 – 12:30 Uhr und von 14:00 – 18:00 Uhr. Im Juli und August täglich von 10:00 – 20:00 Uhr. Im Mai, Juni und September auch Samstagnachmittag geöffnet.

Eintrittspreise: Erwachsene 8 €, Kinder von 6 – 18 Jahren 5,50 € (Stand 2017)

Webseite (französisch): http://jardins-panoramiques-limeuil.com/


 
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Limeuil liegt hier 44.885200, 0.888915

 

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